Drei Tage „How to Barcamp“ am Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

Interview mit Susanne Grimm

Materialien „Barcamp in a Box“, Foto: Gabi Fahrenkrog, Agentur J&K – Jöran und Konsorten für OERinfo, Informationsstelle OER, CC BY 4.0.

Barcamps haben in den letzten Jahren enorme Verbreitung gefunden, weil sie so vielseitig, flexibel und radikal an den Interessen der Teilnehmenden orientiert sind. Vom 9. bis 11. März 2020 finden mehrere „How to Barcamp“-Seminare am Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn statt. Dabei erfahren die Teilnehmenden Grundlegendes über Konzeption, Organisation und Durchführung eines eigenen Barcamps. Im Interview mit OERinfo spricht Susanne Grimm darüber, welche Vorteile und Chancen das Format Barcamp auch für den Bereich der Beruflichen Bildung bietet.

Barcamps sind „Unkonferenzen“, deren Programm von den Teilnehmenden selbst gestaltet werden. Barcamps existieren sowohl in öffentlichen und thematisch offenen Formen wie auch innerhalb von Organisationen oder/und mit spezifischem Themenfokus.
Vom 9. bis 11. März 2020 wird es mehrere „How to Barcamp“-Seminare am Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn geben.

In den Seminaren lernen die Teilnehmenden alles, was Sie für die Organisation und Durchführung eines eigenen Barcamps wissen müssen. Tipps und Tricks, Materialien und Details, Vorlagen und Checklisten unterstützen sie bei der konkreten Umsetzung.

Die Kooperation zwischen dem #OERcamp und dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

OERinfo: Das #OERcamp wird mit Intensivtrainings „How to Barcamp“ vom 9. bis 11. März in den Räumen des BIBB sein. Warum ist die Kooperation zwischen den #OERcamps als Anbieter der Intensivtrainings und dem BIBB eine gute Idee?

Susanne Grimm: Das #OERcamp hat durch die seit 2017 mehrmals im Jahr stattfindenden #OERcamps vielfältige Erfahrungen in der Ausrichtung dieses Formats gesammelt. Barcamps werden am BIBB meines Wissens bisher nur durch EPALE, der E-Plattform für Erwachsenenbildung in Europa, in Verbindung mit dem Thema Open Educational Resources durchgeführt. Durch meine Kontakte zu den einzelnen Fachressorts im Haus hatte ich eine gewisse Ahnung, dass es vereinzelt Kollegen gäbe, die sich für dieses Format interessieren könnten. Da lag es mir am Herzen, eines der Intensivtrainings an das BIBB zu holen. Dass die Veranstaltung allerdings innerhalb weniger Tage nicht nur ausgebucht, sondern völlig überbucht war, konnte niemand ahnen.

Chancen und Vorteile von Barcamps für die Berufliche Bildung

OERinfo: Welche Vorteile, welche Chancen siehst du im Format Barcamp für den Bildungsbereich Berufliche Bildung?

Susanne Grimm: Das Format kommt aus der Wirtschaft, es ist aus einem Unternehmen heraus entstanden und wird in unternehmensinternen Veranstaltungen genutzt. Da liegt es meiner Meinung nach auf der Hand, dass auch das BIBB – das auf Basis seiner durch das Berufsbildungsgesetz festgelegten Aufgaben eine hohe Verantwortung für eine entsprechende zukunftsorientierte Ausrichtung und Weiterentwicklung der Berufsbildung in Deutschland trägt – das mittlerweile im Mainstream angekommene Format Barcamp zum Peer-to-Peer-Lernen aufgreift und in sein Veranstaltungsrepertoire integriert. Welche Chancen sich daraus für die einzelnen Fachressorts ergeben, das muss sich noch herausstellen. Die Bereiche, die das BIBB abdeckt, sind sehr vielfältig. Genauso vielfältig könnten sicherlich auch die Potentiale sein.

OERinfo: Hast du eigene Erfahrungen mit Barcamps? Welche sind das?

Susanne Grimm: Seit 2017 bin ich regelmäßig auf #OERcamps anzutreffen. Auch auf dem Digital Education Day 2017 habe ich bereits eine Session angeboten. Barcamps heben sich von klassischen Veranstaltungsformaten zur – wenn auch oft reichhaltigen – „Druckbetankung“ ab. Als Teilgeberin kann ich mich aktiv an der Gestaltung der Inhalte beteiligen. Das Anbieten eigener Barcamp-Sessions ist immer wieder aufregend. Manchmal kommt es spontan zu Kooperationen mit vorher unbekannten Teilgebenden. Das kann sehr bereichernd sein. Wenn dann noch weitere Vernetzungsmöglichkeiten in das Format integriert sind, wie es bei #OERcamps immer der Fall ist, können Kontakte und sich daraus entwickelnde Kooperationen, auch über den eigenen Bildungsbereich hinaus, schnell anwachsen.

Die Teilnehmenden

OERinfo: Woher kommen die Teilnehmenden der Intensivtrainings?

Susanne Grimm: Das Intensivtraining „How to Barcamp“ war ursprünglich als eine offene Veranstaltung auch für externe Teilnehmende geplant und wurde vorab über die Einladung zur Statuskonferenz eQualification sowie über das Intranet des BIBB beworben. Da das Interesse im Haus allerdings sehr groß war, wird eine erste Veranstaltung nun nur durch BIBB-Mitarbeiter aus allen Fachressorts besucht werden. Die Teilnehmenden der zweiten Veranstaltung kommen aus den Einrichtungen der Transferpartner des OERinfo-Projektes für die Schul-, Hochschul- und Weiterbildung: dem FWU Medieninstitut der Länder, dem Learning Lab der Universität Duisburg-Essen und dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE) sowie weiteren Akteuren aus den einzelnen Bildungsbereichen.

OERinfo: Vielen Dank für das Gespräch!

Creative Commons LizenzvertragDieser Text steht unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name des Urhebers soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Susanne Grimm und Gabi Fahrenkrog für OERinfo – Informationsstelle OER.

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